Patricia Gualinga

Patricia Gualinga war lange Zeit Sprecherin der indigenen Kichwa-Gemeinde Sarayaku aus Ecuador. Sie war seit Beginn an vorderster Front im Kampf gegen das Eindringen internationaler Ölkonzerne in das Territorium der Sarayaku, eine Schlüsselfigur im Prozess gegen den Staat Ecuador beim Interamerikanischen Gerichtshof und eine starke Führerin einer stetig wachsenden Frauenbewegung zum Schutz des Amazonas-Regenwalds.

In ihrer Rolle als Botschafterin war Patricia Gualinga auf der ganzen Welt unterwegs: auf internationalen Veranstaltungen, wie der UN-Konferenz indigener Völker in New York und der Weltklimakonferenz in Paris.

 

Patrica Gualinga setzt den Kampf um das Territorium und ein Leben in Einklang mit der Natur im größeren Kontext der internationalen Bemühungen um eine nachhaltige Zukunft. Die Bewahrung der Traditionen und der reichen kulturellen Identität und der eigene Brückenschlag in die sogenannte Moderne erschaffen einen kreativen Raum für einen unerlässlichen Dialog und Austausch in einer Zeit am Scheideweg.

 

 

Sarayaku:

Im Amazonasurwald Ecuadors liegt die Gemeinde Sarayaku der indigenen Kichwa. Sie selbst nennen sich das „Volk des Zenits“, ein Begriff, der aus einer uralten Legende herrührt. Die Gemeinde ist weltberühmt und gilt als Symbol des indigenen Widerstands gegen das Eindringen großer Erdölkonzerne in deren Territorium und der Behauptung der Eigenständigkeit zwischen Tradition und Moderne in unserer globalisierten Welt.

Die Gemeinde wurde weltbekannt durch den langjährigen erfolgreichen Kampf gegen internationale Ölkonzerne. Auf höchster internationaler Ebene verklagte die kleine Gemeinde den Staat Ecuador beim Interamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte im Jahre 2002. Die Regierung von Ecuador hatte das Territorium der Kichwa ohne Rückfrage für die Ölbohrung freigegeben. Die Gemeinde ließ sich nicht einschüchtern und zehn Jahre später gaben die Richter den Dorfbewohnern Recht und die Gemeinde erhielt 1,3 Millionen Dollar Schadensersatz.

Mit diesem Geld gründeten sie die erste indigene Bank in Ecuador, eine eigene Bildungseinrichtung und sogar eine eigene Fluggesellschaft. Dennoch gelang es der Gemeinde ihren indigenen Lebensstil, der sich im Einklang mit der Natur befindet, zu bewahren.

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