Nina Pacari

Nina Pacari ist eine indigene Kechwa aus Ecuador. Als Politikerin und Juristin, ist Nina eine gefeierte Verteidigerin indigener Gemeinschaften in Lateinamerika, insbesondere der Kechwa. Im Jahre 1989 wurde Pacari als Rechtsberaterin des CONAIE einberufen, die größte und stärkste Dachorganisation die die Interessen der indigenen Bevölkerung Ecuadors auf nationaler Ebene vertritt. Acht Jahre später wurde sie von der Nationalversammlung als nationale Exekutivsekretärin für die Angelegenheiten der Indigenen und Afroamerikaner*innen gewählt. Weitere Meilensteine in Nina Pacari’s politischer Karriere liegen in der Beteiligung als Abgeordnete der verfassungsgebenden Versammlung im Jahr 1998, in der Einberufung als erste indigene Frau in das ecuadorianische Parlament im August des selben Jahres. Die Ernennung (als erste Frau und Indigene!) zur Außenministerin 2003, sowie die Wahl zur Richterin am Verfassungsgericht im Mai 2007 krönen ihren politischen Werdegang.

 

Nina Pacari, die früher María Estela Vega Conejo hieß, wuchs als Kind eines Kleinhändlers mit elf Geschwistern auf. Als Kind litt Pacari unter dem verbreiteten Rassismus und Diskriminierung aufgrund ihrer Herkunft und leugnete daher ihre indigenen Wurzeln in der Öffentlichkeit. Mit ihrem Jura Studium in Quito, Ecuador, entwickelte sie dann gemeinsam mit anderen Studierenden schrittweise ein Bewusstsein für ihre Herkunft und setzte sich vor allem für die Verteidigung der im Rückgang begriffenen Kichwa-Sprache ein. Mit dem zunehmenden Bewusstsein für ihre Identität, änderte Nina Pacari daher im Alter von 24 Jahren ihren Namen, der ursprünglich vom Spanischen abstammte zu einem Kichwa-stammenden Namen.

 

Eine der zentralen Erkenntnisse Pacari’s liegt in der Feststellung, dass indigene Bevölkerungen nicht als „ethnische Minderheiten“ begriffen werden, sondern vielmehr als eigene Nationalitäten, die über eine eigene Sprache, Geschichte und eigenes Territorium verfügen. Unter dieser Annahme kämpft Nina Pacari nun für die offizielle Anerkennung indigener Nationalitäten und deren Kultur sowie für deren Rechte gegenüber dem Staat. Auch sie kämpft für die Rechte der Natur.

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