2018 – 2019

2018

Lutz Kliche und Grupo Sal: Eduardo Galeano „Geschichtenjäger“

Eduardo Galeano, 1940 in Montevideo geboren, war Journalist, Essayist und Autor unorthodoxer Geschichtswerke und gilt immer noch als Galionsfigur der linken Intellektuellen Lateinamerikas. Er starb 2015 in seinem Geburtsort. Als Autor wurde Galeano mit seinem zweiten Werk Die offenen Adern Lateinamerikas“ weltberühmt. Wissenschaftlich fundiert, aber mit Eleganz und Poesie beschreibt Galeano die Geschichte Lateinamerikas seit seiner Entdeckung und thematisiert insbesondere die Kolonialzeit. Sein letztes Werk wurde erst nach seinem Tod veröffentlicht und erscheint mit dem Titel „Geschichtenjäger“ in Deutsch im März 2018 (Peter Hammer Verlag). Es enthält Geschichten über seine Kindheit und Jugend, seine ersten Reisen durch Lateinamerika und über die Menschen, die ihn prägten, aber auch Gedanken über den Tod, mit dem sich der Autor während seiner langen Krebserkrankung befasste.  Anlässlich seines 2. Todestags präsentiert Grupo Sal ein Programm zu Ehren seines Werkes. Lutz Kliche, Freund und Übersetzer Galeanos liest eine Auswahl von Geschichten aus dem postumen Band, aber auch Auszüge aus dem Gesamtwerk des berühmten Autors. Fragmente von Galeanos selbst vorgetragenen Texten lassen die Stimme und die Persönlichkeit des Dichters wiederaufleben.

2019

Gioconda Belli und Grupo Sal DUO: „Nicaragua: Hasta que seamos libres – Bis das wir frei sind“

„Ich werde nicht sterben, ohne das befreite Land zu sehen“, verkündete sie im Frühjahr 2018. Das Programm bietet eine besonders ungewöhnliche Verbindung von Literatur und Politik: die Lesung eigener literarischen Texte – in Deutsch von Viola Gabor vorgetragen – wird mit brisanten Berichten und Analysen zur aktuellen Situation in Nicaragua kombiniert und teilweise durch einen Diskussionsblock erweitert. Dieser wird von Lutz Kliche moderiert. Wenn man Gioconda Belli sprechen hört, wird schnell klar, dass in ihr noch immer eine Kämpferin steckt. Sie selbst war von 1970 bis 1990 aktives Mitglied der Sandinistischen Nationalen Befreiungsfront und setzte sich vor allem für Bildungspolitik und Frauenrechte ein. Heute steht sie der Präsidentschaft Ortegas mit einer äußerst kritischen Stimme gegenüber und lässt sich trotz der Beschuldigung als Protagonistin des Terrorismus nicht von ihrem kämpferischen Weg für ein freies Nicaragua abbringen.  Sie trägt stets Hoffnung in sich und schafft es, diese mit ihrer beeindruckenden und auch ein wenig geheimnisvollen Persönlichkeit auf die Menschen zu übertragen.

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