Alvaro Leonel Ramazzini Imeri wurde 1947 in Guatemala-Stadt geboren. 1971 empfing er die Priesterweihe. Er studierte Philosophie in Guatemala, Theologie in Mexiko und in Rom. Ende 1988 wurde er zum Bischof von San Marcos ernannt, wo er 1989 die Bischofsweihe erhielt. Im Rahmen der guatemaltekischen Bischofskonferenz war er Generalsekretär (1990), Delegierter bei der „Nationalkommission für Versöhnung und Dialog“ (1991-96), Präsident für Medien und soziale Kommunikation (1993-96), Koordinator der interdiözesanen Landpastoral und Präsident des Sekretariats der zentralamerikanischen Bischofskonferenz (2000-2005).

Bischof Ramazzini setzt sich für die indigene Landbevölkerung ein, baut Sozialprojekte auf und setzt sich für eine gerechte Landverteilung ein. Durch den Hirtenbrief 1988 „Der Schrei nach Land“ hatten sich die guatemaltekischen Bischöfe ausdrücklich in den Dienst der Befreiung der Bauern von Unrecht und Hunger gestellt und ihre Landpastoral „Pastoral de Ia Tierra“ diesem Ziel untergeordnet.

Bischof Ramazzini ist in Guatemala vor allem durch seine klaren Worte gegen Gewalt, soziale Ungerechtigkeit und Straflosigkeit bekannt geworden. In den vergangenen Jahren wurde er mehrfach bedroht. Zuletzt konnte am 21. Januar 2005 ein Mordkomplott gegen ihn aufgedeckt werden.

 

Wolfram Frommlet, geboren 1945 in Ravensburg, studierte Germanistik, Kunstgeschichte, Musik- & Theaterwissenschaft und Gesang in Tübingen und München. Er ist seit 1966 in mehreren Berufen tätig, u.a. als Dramaturg, Regisseur, Autor, Darsteller im Sprech-, Modernen Musik- und Kindertheater und außerdem als Journalist, Autor und Regisseur für Funk und Fernsehen aktiv.

Ein Schwerpunkt seiner Arbeit ist der Einsatz dieser Tätigkeiten in der internationalen Zusammenarbeit für deutsche und internationale Organisationen, besonders in Afrika und Asien.

Er erhielt 1988 und 1993 den „Journalistenpreis Entwicklungspolitik“ und wurde 1995 mit dem „Projekt der UNESCO Weltdekadenprojekt 1995“ für seine asiatischen und afrikanischen Hörspielprojekte ausgezeichnet.

Er lebt seit 1996 wieder in seiner Heimatstadt, macht Literatur- und Theaterveranstaltungen in der Region und lehrt an der Dualen Hochschule Ravensburg.

www.frommlet-wolfram.de

www.peter-hammer-verlag.de

Siegfried Pater, geboren am 26.02.1945 in Thum im Erzgebirge, arbeitete nach seinem Studium der Vermessungstechnik und Volkswirtschaft zwischen 1967 und 1969 als Entwicklungshelfer in Brasilien. 1980-82 trat er als Mitglied des Verwaltungsrates des Deutschen Entwicklungsdienstes (DED) und Gründungsmitglied mehrerer entwicklungspolitischer und kultureller Organisationen wie der Heinrich-Böll-Stiftung (1986–1989) und der Informationsstelle Lateinamerika auf.

Er veröffentlichte zahlreiche Filme und Bücher über die Dritte Welt mit Themen wie Globalisierung, Entwicklungshilfe, die Verursacher von Not und Elend, die oft auf Grundlage seiner Recherchereisen nach Brasilien, Mosambik, Kuba und China entstanden. Er war außerdem Gründer einer Vielzahl an Dritte-Welt-Initiativen weltweit und hatte für sein Engagement zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Unter anderem wurde er als erster Europäer mit dem chinesischen Umwelt- und Kulturpreis ausgezeichnet und 2014 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.
Am 7.2.2015 verstarb Pater nach langer Krankheit im Alter von 69 Jahren.

Prof. Dr. Fulbert Steffensky wurde 1933 in Rehlingen im Saarland geboren. Er studierte katholische und evangelische Theologie und arbeitete danach in Schulen und in der Seelsorge. 1969 konvertierte er zur lutherischen Bekenntnis und heiratete die Theologin Dorothee Sölle.

1972 promovierte er an der Ruhr-Universität Bochum. Seine erste Professur für Erziehungswissenschaft hatte er von 1972 bis 1975 an der Fachhochschule Köln inne, bevor er 1975 als Professor für Religionspädagogik im Fachbereich Erziehungswissenschaft an die Universität Hamburg wechselte, wo er bis 1998 tätig war. 1976-1977 hatte er eine Gastprofessur am Union Theological Seminary New York inne.

Von 2005 – 2011 genossen Grupo Sal und Fulbert Steffensky viele gemeinsame Tourneen.

Dietmar Schönherr wurde 1926 in Österreich geboren und war über 50 Jahre als Schauspieler auf Bühne, TV- und Kinoleinwand tätig. Seit seinem ersten UFA-Spielfilm 1943 spielte er in über 100 internationalen Kinoproduktionen mit. Zudem war er in unzähligen Fernsehproduktionen zu sehen, dabei ab 1965 unvergessen als Kapitän Major Cliff Allister McLane in der ersten und bislang einzigen deutschen Science­-Fiction-Serie, die mittlerweile Kultstatus erreicht hat: Raumpatrouille Orion. Ein absoluter Straßenfeger war die legendäre TV-Familienshow Wünsch Dir was, in der Dietmar Schönherr als Quizmaster zusammen mit Vivi Bach auftrat (1969-72). Daneben spielte er in zahlreichen Theaterproduktionen, beispielsweise am Theater in der Josefstadt in Wien, am Renaissance-Theater in Berlin und 15 Jahre lang am Schaupielhaus Zürich.

Für sein Schaffen erhielt er zahlreiche Preise, etwa 1972 und 1999 die GOLDENE KAMERA oder 2005 den Ehrenpreis für sein Lebenswerk im Rahmen der 7. Vergabe des Deutschen Fensehpreises.

1985 entdeckte Dietmar Schönherr seine Liebe für Nicaragua. Seitdem war er dort unermüdlich in mehreren Entwicklungshilfeprojekten aktiv. Zusammen mit Ernesto Cardenal war Dietmar Schönherr Initiator des internationalen Kulturzentrums „Casa de Los Tres Mundos“ in Granada/Nicaragua. Diese Einrichtung ist ein Podium für Kulturveranstaltungen jeder Art, besonders aber für Kinder und Jugendliche.

Seit 1989 verband Dietmar Schönherr und Grupo Sal eine fruchtbare Zusammenarbeit und eine tiefe Freundschaft, die bis zu seinem Tod im Jahr 2014 andauerte.

Geboren 1929 in Köln, studierte Dorothee Sölle Philosophie und alte Sprachen in Köln und Freiburg, sowie Evangelische Theologie und Germanistik in Göttingen. Sie promovierte 1954 über das literaturwissenschaftliche Thema „Untersuchungen zur Struktur der Nachtwachen von Bonaventura“.

Trotz Promotion (1954), Habilitation (1971), ordentlicher Professur in New York (1975-87) und Pariser Ehrenpromotion (1977) bekam die profilierte deutsche Theologin und Autorin von keiner deutschen Universität je eine ordentliche Professur angeboten. In Deutschland bezeichnete sie sich am liebsten schlicht als „freie Schriftstellerin”.

Die Germanistikdozentin gründete 1968 in Köln das ökumenische „Politische Nachtgebet”, dem es um die Verbindung zwischen aktuellen Themen wie Vietnamkrieg, Obdachlosigkeit, Dritte Welt mit Meditation, Diskussion und gemeinsamen Aktionen ging. Außerdem interessierte sie sich auch für die lateinamerikanische Befreiungstheologie, unternahm Reisen nach Nicaragua und El Salvador und unterstützte Basisgemeinden und Widerstandsbewegungen.

Ihre zahlreichen Bücher, darunter viele Lyrikbände, sind leidenschaftliche Zeugnisse einer konkret engagierten Christin, Sozialistin, Feministin, Pazifistin und Ökologin.

Dorothee Sölle war mit Fulbert Steffensky verheiratet, hatte vier Kinder und lebte zuletzt als freie Schriftstellerin und Theologin in Hamburg. In den letzten sieben Jahren ihres Lebens unternahmen Grupo Sal und Dorothee Sölle zusammen unzählige Tourneen. Sie starb am 27. April 2003.

http://www.dorothee-soelle.de/

Ernesto Cardenal, Dichter, Priester und Revolutionär aus Nicaragua, kämpfte seit mehr als einem halben Jahrhundert für eine gerechtere Welt. Als Priester, der das Paradies nicht im Jenseits suchte. Als politischer Mensch, der die Welt als Ganzes in den Blick nahm. Und als Dichter, dessen Verse politisch waren.
In einer globalen Welt, die gerade in diesen Tagen Verantwortungslosigkeit, Gier und Korruption in ganz neuem Ausmaß erlebt, war Cardenal als Vertreter der urchristlichen Vorstellung von Gerechtigkeit so bedeutend wie vor fünfzig Jahren.
Mit Ernesto Cardenal verband Grupo Sal eine jahrzehntelange Freundschaft und eine fruchtbare Zusammenarbeit.

Biografie

Geboren am 20. Januar 1925 in Granada (Nicaragua), wuchs er als Sohn einer wohlhabenden Familie spanischer Herkunft auf, in der schon früh seine Leidenschaft zur Literatur geweckt und gefördert wurde. Nach seinem Literaturstudium in Managua (Nicaragua), Mexiko und New York kehrte er im Juli 1950 zurück nach Nicaragua und widmete sich als Herausgeber und Autor literarischen Arbeiten, unter anderem „Die Stunde Null“ in der Sammlung „Gebet für Marilyn Monroe“.
Das Jahr 1957 brachte einen Wandel in seinem Leben, als er beschloss Novize des Dichtermönchs Thomas Merton in Gethsemani (Kentucky/USA) zu werden. Nach seinem Noviziat verließ er 1959 das Kloster, studierte in Guernavaca (Mexiko) Theologie. 1961 siedelte er nach Kolumbien über, um seine Studien fortzusetzen und um als Lehrer in einem Priesterseminar zu arbeiten. Hier entstanden die „Psalmen“, die zu den wichtigsten Werken der lateinamerikanischen Poesie dieses Jahrhunderts zählen. 1965 empfing er in Nicaragua die katholische Priesterweihe. Ein Jahr später gründete er auf den Solentiname-Inseln von Nicaragua eine christliche, klosterähnliche Kommune – ein Ort der Besinnung, der Poesie und der Solidarität mit den Ärmsten der Armen.

Nach der Auflösung der Kommune 1977 durch die Diktatur Somozas und wegen der verschärften politischen Situation in Nicaragua ging Cardenal ins Exil und arbeitete in enger Verbindung mit der Sandinistischen Befreiungsfront FSLN im Widerstand gegen das Somoza-Regime. Am 19. Juli 1979, dem Tag, an dem das Volk seinen Triumph feiert, wurde Ernesto Cardenal zum Kulturminister der neuen sandinistischen Regierung Nicaraguas ernannt, bis 1987 das Ministerium aus Kostengründen aufgelöst werden musste. 1980 bekam er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels zuerkannt.
Im April 1982 sorgte Cardenal für eine theologische Kontroverse, als er bei einem Besuch in Ostberlin erklärte, er sehe in der Auferstehung keinen individuellen sondern einen kollektiven Akt, der mit der Befreiung aller Menschen identisch sei und verstehe das Reich Gottes als „vollendete humanistische Gesellschaft“. 1985 wurde er vom Vatikan von der Ausübung des Priesterdienstes suspendiert.

Er wurde 1989 Mitbegründer von Dietmar Schönherrs Hilfsprojekt „Casa de los tres Mundos“ und wurde 2005 für den Literaturnobelpreis nominiert. 2010 wurde ihm das „Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse“ verliehen, 2012 erhielt er den renommierten „Premio Reina Sofía“ und 2014 den „Theodor-Wanner-Preis“ für den Dialog der Kulturen. Bis ins hohe Alter lebte Cardenal als Schriftsteller in Managua, besuchte regelmäßig die Soletiname-Inseln und vertrat auch noch im hohen Alter als Literat, Theologe, Politiker und Agitator seine Meinung auf Reisen durch die USA oder auf Tourneen mit Grupo Sal in Zentraleuropa.

Ernesto Cardenal verstarb mit 95 Jahren am 01. März 2020 in Managua und bleibt uns allen als starkes Vorbild und leuchtende Inspiration in tiefer Erinnerung.

Alle seine Bücher sind im Peter Hammer Verlag erschienen.
www.peter-hammer-verlag.de

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