Gioconda Belli

Gioconda Belli ist als nicaraguanische Schriftstellerin und Lyrikerin eine der international bekanntesten lateinamerikanischen Autorinnen. Sie ist eine Akteurin der jüngsten Geschichte Zentralamerikas. Man kann behaupten, sie war das weibliche Gesicht der Nicaraguanischen Revolution. Sie mischt sich als politisch engagierte Schriftstellerin in die Geschicke ihres Landes und setzt sich aktiv für die Rechte der Frauen in Nicaragua ein. Mit ihren Romanen „Bewohnte Frau“, „Tochter des Vulkans“, „Republik der Frauen“ und ihrer Autobiografie „Die Verteidigung des Glücks“ erlangte sie große Popularität – berühmt ist sie aber auch für ihre Gedichte. Sie äußert sich heutzutage sehr selbstbewusst und mit großer sprachlicher Kraft zu ihren Wünschen und Fantasien, seien diese politischer oder erotischer Natur.

Biografie

Gioconda Belli wurde 1948 in einem bürgerlichen Elternhaus in Managua, Nicaragua, geboren. Sie studierte in Spanien und in den USA. Ihre ersten Gedichte erschienen 1970 in der Kulturzeitschrift „La Prensa Literaria“ und im selben Jahr schloss sie sich der Befreiungsfront FSLN gegen die Somoza-Diktatur an. Dieses politische Engagement führte sie 1975 ins Exil nach Mexiko, später nach Costa Rica. 1976 verurteilte sie ein Gericht Somozas wegen subversiver Aktivitäten gegen die Somoza-Diktatur in Abwesenheit zu sieben Jahren Haft. Dennoch blieb Gioconda Belli politisch aktiv und wurde 1979, noch vor dem Sieg über die Diktatur in Nicaragua, Mitglied der Außenpolitischen Kommission der FSLN. 1978 wurde sie für ihren Lyrikband „Línea de Fuego“ mit dem kubanischen Literaturpreis „Casa de las Américas“ ausgezeichnet. 1984 vertrat sie die FSLN im Nationalen Rat der politischen Parteien und avancierte zur geschäftsführenden Sekretärin des Wahlausschusses. Sie arbeitete als Redakteurin der Kulturzeitschrift „Ventana“ und „Nuevo Ananecer Cultural“ und bekam 1989 für „Bewohnte Frau“ den Preis „Das politische Buch des Jahres“ der Friedrich-Ebert-Stiftung.
Heute ist Gioconda Belli Mitglied des Koordinierten Ausschusses des nicaraguanischen Schriftstellerverbandes. Zudem ist sie Mitglied in der Real Academia Española (Akademie der spanischen Sprache) und des PEN. Die nicaraguanische Regierung entzog im Februar 2023 94 Intelektuellen die Staatsbürgerschaft, unter anderen auch Gioconda Belli.

www.peter-hammer-verlag.de
www.giocondabelli.org

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